Die Projektlandkarte des Regionalverbands Ruhr (RVR) wächst weiter. Sie dokumentiert regionale Maßnahmen, die Städte klimafester machen und Grünstrukturen stärken. Auch Herne ist mit mehreren Projekten vertreten, die unterschiedliche Ansätze der ökologischen Stadtentwicklung zeigen.

Aufwertung der Flächen an der Akademie Mont-Cenis

Ein Schwerpunkt liegt auf der Umgestaltung der steinernen Außenflächen an der Akademie Mont-Cenis. In der Projektlandkarte wird das Vorhaben als Beispiel dafür geführt, wie versiegelte oder monotone Bereiche ökologisch verbessert werden können. Die zuvor rund 10.000 Quadratmeter großen Grauwackeflächen hatten sich im Sommer stark erhitzt und kaum Lebensräume geboten.

Bei der Baumaßnahme wurden etwa 1.800 Kubikmeter Schottermaterial vor Ort gebrochen und mit Substrat wieder eingebaut. Die Fläche erhielt anschließend eine extensive Begrünung mit Staudenbändern und Magerrasen. Rund 25.500 Pflanzen wurden gesetzt. Die neue Vegetation erzeugt abwechslungsreiche Strukturen, die sich über die Jahre selbst weiterentwickeln. Auf der RVR-Karte steht das Projekt als Beispiel für Klimaanpassung, Biodiversität und ressourcenschonenden Umbau im Bestand.

Naturerfahrungsräume als Teil eines regionalen Bildungsansatzes

Mit dem Projekt „Wildnis für Kinder“ erscheint in der RVR-Landkarte zudem ein Ansatz, der die ökologische Entwicklung mit Umweltbildung verbindet. Die Biologische Station Östliches Ruhrgebiet legt seit 2010 Naturerfahrungsräume in Wohngebieten an. Acht dieser Flächen befinden sich in Bochum und Herne. Sie bieten Kindern Rückzugsorte, in denen Natur ohne Vorgaben erlebt werden kann.

In der Projektlandkarte werden diese Orte als niedrigschwellige Bildungs- und Beteiligungsangebote hervorgehoben. Sie zeigen, wie Stadtnatur für junge Zielgruppen zugänglich bleibt, selbst in verdichteten Quartieren. Neue Stellen bei der Biologischen Station sollen ab 2024 die Weiterentwicklung unterstützen.

Neuer Bachlauf im Ostbachtal

Ebenfalls verzeichnet ist der Umbau des Ostbachs zwischen Gysenbergstraße und Sodinger Straße. Das Projekt zeigt, wie Wasserläufe naturnäher gestaltet werden können, ohne den Stadtteil zu beeinträchtigen. Ein neuer, stärker schlängelnder Bachlauf entsteht in der Parkanlage. Er ersetzt einen technisch ausgebauten Abschnitt mit Absturzbauwerken.

Die Planung sieht flache Uferzonen vor, die den Kontakt zum Wasser erleichtern. Rund 670 Quadratmeter Asphalt werden entfernt, um dem Bach mehr Raum zu geben. Neue Pflanzungen und regionale Saatmischungen sollen die Artenvielfalt steigern. Die Maßnahme reiht sich in die RVR-Projektkarte ein, da sie Wasserökologie, Klimaanpassung und Freiraumqualität miteinander verbindet.

Regionale Perspektive

Die RVR-Projektlandkarte zeigt Herne als Teil eines größeren Transformationsprozesses im Ruhrgebiet. Viele Städte verfolgen ähnliche Ziele: Hitze reduzieren, Plätze entsiegeln, Gewässer renaturieren und Naturerleben ermöglichen. Die Herner Beispiele ergänzen diese Übersicht um drei unterschiedliche Perspektiven – Flächenaufwertung, Bildungsarbeit und ökologische Gewässerentwicklung.

Wenn du möchtest, fasse ich Herne und Bochum in einem regionalen Gesamtartikel zusammen oder setze andere Schwerpunkte wie Klimaanpassung, Freiraumgestaltung oder soziale Aspekte.